Der Grasfrosch (Rana temporaria)

Keine andere Lurchart Europas ist derart vielfältig gefärbt und gezeichnet wie der Grasfrosch. Die Färbung reicht von gelbbraun über braun, oliv, rötlich, dunkelbraun, grau bis fast schwarz; die Tiere sind stärker oder schwächer gefleckt oder völlig einförmig gefärbt. Einzig ein richtiges Grün ist diesem «Braunfrosch» fremd, dies hat die Gruppe der Wasser- und Laubfrösche für sich reserviert. Weibchen zeigen meist einen Stich ins Rötliche.

Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 7–9 cm gehört er zu den stattlichen Erscheinungen unter den einheimischen Amphibienarten. Maximal wird er 10 cm lang und knapp über 100 g schwer, während die kleinsten geschlechtsreifen Grasfrösche nur 6 cm lang und knapp 20 g schwer sind.

Es ist kaum übertrieben zu sagen, der Grasfrosch komme überall vor. Stehende und leicht fliessende Gewässer aller Art werden besiedelt, seien sie auch nur knapp einen Quadratmeter gross und mitten im Wald gelegen.

Gemieden werden nur stark fliessende Gewässer und solche mit dichtem Fischbesatz. Flachmoore, wie der Lebensraum im Rietli, sind optimal. Ein Teil der Tiere sucht für die Ueberwinterung direkt eine sauerstoffreiche Stelle im Gewässer auf, zum Beispiel einen Bach oder den Ein- bzw. Ausflussbereich eines Weihers. Ein anderer Teil überwintert im Waldboden und macht sich beim ersten Tauwetter auf den Weg zum Laichplatz.

Die «hohe Zeit» der Grasfrösche beginnt in den wärmsten Lagen des Mittellandes mitunter schon Mitte Februar; der Aktivitätsgipfel wird normalerweise um den 10. März herum erreicht.

 Die Laichablage erfolgt meist in seichtem Gewässer mit gallertigen Eiklumpen mit 800 bis 2500 Eiern.  Die Weibchen verlieren dabei rund einen Drittel ihres Körpergewichtes und sehen nach der Eiablage ausgemergelt aus. Nach wenigen Tagen ist der ganze Spuk vorbei, und der grösste Teil der Tiere hat das Gewässer Richtung umliegende Wälder und Felder verlassen, wo sie sich für einige Wochen wieder eingraben. Ein kleinerer Teil der Tiere bleibt jedoch über Wochen weiterhin im Gewässer, benimmt sich dabei aber derart unauffällig, dass sie kaum je beobachtet werden.

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Bis zum Erreichen der Geschlechtsreife nach normalerweise drei Jahren (im Gebirge später) führen die halbwüchsigen Tiere ein äusserst verstecktes Leben und scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Sie bleiben dem Wasser die ganze Zeit über fern und wandern erst im vierten Frühjahr wieder an ihren angestammten Laichplatz zurück. Die Männchen und die meisten Weibchen erscheinen jedes Jahr am Laichplatz; besonders im Gebirge aber hat ein Teil der Weibchen einen Zweijahreszyklus. Die meisten Grasfrösche kommen nicht mehr als zwei- bis viermal zum Laichen, werden also kaum mehr als 5–7 Jahre alt. Selten mal taucht ein acht bis elf Jahre alter «Greis» auf.

Quelle www.krach.ch