Die Trockenmauer

Einfallsreiche Schneckenarchitektur

Die Trockenmauer ist eine sehr alte Bauart. Man konnte schon vor hunderten von Jahren mit Steinen Häuser oder Mauern bauen. Es ist aber schwierig ohne Verbundmaterial wie Mörtel grössere Ansiedlungen zu bauen. Trockenmauern werden als Acker- und Weideneinfassung in Nordirland, Wales sowie in der Schweiz und in Österreich genutzt. 

Kinderzeichnung Leben in der Trockensteinmauer
Mauer im Rietli

Sie bietet für viele Kleintiere Lebensraum. Schlangen, Feuersalamander, Spinnen und so weiter. Die Trockenmauer ist für sie ideale Rückzugs-, Jagd- und Überwinterungsmöglichkeiten. Viele der Tiere und Pflanzen haben sich auf das Leben an Trockenmauern spezialisiert. Schnecken haben die Form ihrer Häuser an die engen Spalten angepasst. Bei Pflanzen beobachtet man Strategien für die Regulierung des Wasserhaushaltes oder der Samenverbreitung.

Es gibt verschiedenen Bauweisen, Freistehende – oder Stützmauer. Jede Mauer hat einen eigenen Aufgabenbereich. Die „freistehende Mauer“ wurde als Weiden-Begrenzung genutzt, wenn sich keine Pfähle in den Boden rammen liessen. Heute werden „freistehende Mauern“ für den Naturschutz aufgebaut da sie Schutz und Futter für viele Tiere bietet. Die Stützmauer wurden zur Stützung von Dämmen und Bahnschienen genutzt. Doch heute werden sie kaum mehr gebaut, da sie hohen Druck aushalten müssen.

Traditionell werden für Trockenmauern nur Natursteine verwendet, die örtlich vorkommen, häufig werden Lesesteine aus dem Umfeld eingesetzt. Es wird kein Mörtel oder sonstiges Bindungsmaterial benutzt. Möglichst rechteckige Steine kommen bei anspruchsvolleren Bauwerken zur Anwendung.
Mauro