Das Rietli Buchs ist ein Gebiet mit einem hohen ökologischen Potential. Ziel ist es, dieses zu reaktivieren und zu einem Lebensraum-Mosaik zusammenzufügen: ein landschaftlich und ökologisch wertvoller Naturraum für Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere, in mitten eines gut frequentierten Naherholungsgebietes.
Aufgrund der Ausgangslage mit Altablagerungen, die sich auf dem Projektgebiet befinden und einer kantonalen Untersuchung erfordern, wird das Projekt in drei in sich geschlossenen Etappen und in verschiedene Teilbereiche untergliedert:
- Etappe 1 Wald und Trockenmauer
- Etappe 2 Wasser; Quelle und Feuchtflächen
- Etappe 3 Vernetzung der Biodiversitätsflächen
Damit kann auf die Ergebnisse der laufenden Abklärungen bezüglich dieser Altlast reagiert werden.
Etappe 1
Dezember 2018 – Mai 2019
Wald und Trockenmauer
Die Realisierung dieser Etappe geschah mit Fachkräften sowie durch aktive Mitarbeit der SchülerInnen der Scuola Vivante – in einer Zeit, in der die Klimajugend engagiert auf den ökologischen Zustand unserer Erde aufmerksam machte.
Waldrandaufwertung (Dezember 2018 – Januar 2019)
Die Aufwertung von rund 70 Aren Waldrand durch gezielte buchtig ausgebildet Auslichtungen mit durchschnittlicher Bearbeitungstiefe von 25 m.
Die Fällarbeiten wurde von der Forstgemeinschaft GRABUS ausgeführt.
Die SchülerInnen engagierten sich im Vorfeld mit dem Zeichnen der zu fällenden Bäumen – unter Anleitung des Revierförsters Andreas Gerber – danach mit dem Räumen der Wiesen und der Aufschichtung des Totholzes zu Rotthaufen.
Bepflanzung (März 2019)
Der ausgelichtete Waldrand wurde mit rund 100 verschiedenen einheimischen Heckensträuchern bepflanzt. Diese Arbeiten wurden am Umwelttag März 2019 zusammen mit SchülerInnen und Eltern der Scuola Vivante, sowie mit der Naturschutzgruppe Sevelen ausgeführt.
Bau Trockenmauer (März 2020 – April 2020)
Den Abbau der alten und den Wiederaufbau einer neuen 60 Meter langen und einen Meter hohen Trockensteinmauer
Der Bau der Trockenmauer leitete „Natur Garten Patrick GmbH“ mit aktiver Mithilfe der SchülerInnen und LehrerInnen der Scuola Vivante.
Die Bepflanzung der Mauerböschung mit Wildblumen (Mai 2019)
Die Mauerböschung und die Mauerkrone wurden mit 38 Arten von Wildstaudensetzlingen bepflanzt. Ergänzend wurde eine Ansaat mit UFA-Wildblumenwiese trocken CH-G getätigt. Diese Saat besteht zu 100% aus einheimischen Wildgräsern und Trockenblumen.
Diese Arbeiten übernahmen die SchülerInnen der Scuola Vivante unter fachkundiger Anleitung von Patrick Reck.
Etappe 2
März 2020 – Mai 2020
Wasser – Quelle und Feuchtflächen
Diese Etappe beinhaltete die Aufwertung von rund 70 Aren in nördlichen Teil des Areals. Für die Erstellung von Wasser und Feuchtflächen wurden 33 Aren Oberboden abhumusiert und der bestehende Quellaufstoss zu einem Bachlauf geöffnet, der diese seichte Wasserfläche speist. Der Rest wird sich zu extensiven Blumenwiesen entwickeln.
Kleinere Wasserflächen und Strukturelemente (Gebüschgruppen / Wurzelstöcke) ergänzen den Weiher.
Der Feuchtbiotop geht über in eine extensiv bewirtschaftete Blumenwiese, als Ergänzung zum aufgewerteten Waldrand.
Im Gebiet um den Quellaufstoss und oberhalb der Trockenmauer sind zwei Bänke die den Menschen weiterhin die Möglichkeit bieten sich zu verweilen.
Etappe 3
Projektierung anfangs 2020, geplante Umsetzung Herbst 2022
Verbindungen der Biodiversitätsflächen
In Ergänzung zu den ersten zwei Etappen soll das Projekt in der Etappe 3 Richtung Süden erweitert und mit den bisherigen Biodiversitäts-Förderflächen vernetzt werden.
Angrenzend ergänzen in den trockeneren Bereichen Blumenwiesen und Hochstaudenfluren sowie ein aufgewerteter Waldrand die Feuchtflächen. Die Realisierung dieser Etappe hängt von den Resultaten der Untersuchungen der Altablagerung ab. Das Projekt war zur Vorprüfung beim Kanton Sankt Gallen.
Unterhalt des Projektgebietes
Der Unterhalt der Wiesen- und Streueflächen wird weiterhin durch den Landwirt sichergestellt. Die Flächen bleiben mit Ausnahme der grösseren Wasserflächen (ca. 10 Aren) als landwirtschaftliche Nutzfläche erhalten und werden für Biodiversitätsbeiträge gemäss der Direktzahlungsverordnung angemeldet.