Ursprungsidee

Im Frühjahr 2015 entdecken Basisstufenschüler der Scuola Vivante auf einem ihrer Erkundungsgänge in einer überschwemmten Wiese Froschlaich. Er droht einerseits auszutrocknen und andererseits durch Aufschüttungsarbeiten auf der Wiese mit Erde überdeckt zu werden. Mit Kübeln ausgerüstet retten die Kinder einen Teil des Laiches.

Zusammen mit dem Schulabwart bauen sie eine kleine Grube hinter dem Schulhaus, streichen den Boden mit Lehm aus, damit das Wasser nicht versickert, und schaffen damit ein kleines Froschasyl. In täglichen Beobachtungen verfolgt die Gesamtschule die Entwicklung dieser faszinierenden Wesen.

Zwei Schüler der älteren Primarstufe beginnen mit Go Pro Kameras die Entwicklung zu filmen. Mit Hilfe ihrer Mitschülerinnen und der Schweizer Filmemacherin Michelle Brun fügen sie das Ganze zu einem Wissens-Kurzfilm zusammen. Dieses wird im April 2016 beim Wettbewerb „Stell dir die Schweiz von morgen vor“ im Palais de Nation in Genf mit dem zweiten Preis und dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Dem späteren Wunsch der SchülerInnen, diesen kleinen Weiher zu erweitern, kann die Schule aus Platz- und Standortgründen nicht nachkommen. Um doch noch in Schulnähe ein Feuchtbiotop zu erstellen, verweist ein benachbarter Landwirt auf einen Quellaufstoss auf derselben Wiese, auf der die Rettungsaktion ihren Anfang nahm.

Dieses Areal, das Rietli, wie es die lokale Bevölkerung nennt, ist ein ursprüngliches rund 3.5 ha grosses, ehemaliges Moor, das durch die Melioration entwässert wurde und der landwirtschaftlichen Futtermittelproduktion dient.
Diese Website illustriert die einmalige Geschichte, wie – ausgelöst durch das ursprüngliche Mitgefühl für noch nicht geborene Kaulquappen – mit der Idee, ein Feuchtbiotop für eine Schule zu erstellen, ein grösseres Aufwertungsprojekt seinen Anfang nimmt.

Ein Lebensraummosaik entsteht.

Verbindung von Leben und Lernen (PDF)

Die Scuola Vivante (1992-2020), eine UNESCO-assoziieret Schule, plante dieses Aufwertungsprojekt für die Region Werdenberg. Die Schülerinnen und Schüler wurden in jeden Schritt miteinbezogen. Leben und Lernen verbinden sich.
Die Scuola Vivante unterstütze damit Teile des Ziels 15 der Agenda 2030, die im Jahr 2015 von allen Mitgliedsstaaten der UNO unterzeichnet wurde: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen“.

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