Zustandsbericht Etappe 2

Im Juni 2020 wurde der Bau der Feuchtfläche, die Bepflanzung und die Ansaaten abgeschlossen. Hier ein kurzer Zustandsbericht wie sich die Etappe 2 entwickelt hat.

Der Wasserstand ist dank der guten und regelmässigen Quellschüttung konstant hoch und stabil, die Kontrolle mittels Teichmönch funktioniert. Das am Gitter angeschwemmte Material wird bei Bedarf entfernt. Die Wassertiefe ist wie angestrebt äusserst gering. Die vormals gebaggerten grösseren Vertiefungen haben sich verfüllt. Entsprechend konnten sich Binsen in der Wasserfläche etablieren.

Rohrkolben im Aufwertungsprojekt Rietli

Am östlichen Ufer haben sich spontan erste Breitblättrige Rohrkolben angesiedelt. Diese werden sich im Gewässer weiter ausbreiten. Am Ufersaum findet sich die Blaugrüne Binse

In den westlichen Uferbereichen hat sich der Ästige Igelkolben etabliert, eine typische Art der Stillwasserröhrichte. Die Art gilt in der Schweiz als potenziell gefährdet.

Stockenten sind trotz der hohen Besucherfrequenz (inkl. begleitende Hunde) regelmässig auch in grösserer Zahl im Gebiet anzutreffen. Die nicht gemähten Uferbereiche bieten ihnen ausreichende Deckung und Rückzugsräume

Die Ufer werden regelmässig von Hirschen und teils auch Wildschweinen zum Suhlen aufgesucht. Die Nähe zum Wald und die Flachufer machen die Fläche attraktiv. Vormals wurden hierfür feuchte Stellen in der Intensivwiese genutzt. Auch bei einzelnen Sträuchern wurde die Rinde abgeschält

Neben den Amphibien (Grasfrosch, Erdkröte, vereinzelt auch Wasserfrosch und Gelbbauchunke) haben vor allem verschiedene Libellenarten den Weg zu den Wasserflächen gefunden. Darunter sind vor allem häufige Arten wie Hufeisen-Azurjungfer, Kleiner Blaupfeil, Grosse Pechlibelle, Grosse Heidelibelle, Blaugrüne Mosaikjungfer, Gemeine Binsenjungfer

Die Blumenwiesenansaat war vor allem in den abhumusierten Bereichen erfolgreich. Auf den nur oberflächlich bearbeiteten Flächen war aufgrund der hohen Nährstoffversorgung der Blütenhorizont sehr eingeschränkt. Es dominierten die Gräser.

Die Flächen wurden nach dem 15.6. noch rund 3 x geschnitten.

Auf Teilflächen kamen Blacken (Stumpfblättriger Ampfer) auf und mussten entfernt werden. Die Samen wurden durch die Bodenbearbeitung im Rahmen der Etappe 2 aktiviert.

Im Rahmen des Unterhalts wurde im Oktober noch der vorhandene Aufwuchs auf den angesäten Wiesen entfernt. Dies begünstigt die Ausmagerung der Flächen.

Ein Teil der Vegetation (Binsen) wird auch über den Winter als Deckungsstruktur stehengelassen


Im gut frequentierten Naherholungsgebiete freuen sich die Menschen an der Aufwertung. Sie verweilen, beobachten, geniessen die Sonne und die Aussicht auf dem Bänkchen, Kinder spielen an der Quelle. Meist in sorgsamem Umgang. Störungen durch Hunde, die Enten auf Trab halten, kommt vor – ist aber nicht Alltag. Wenig wird liegengelassen, Liegengelassenes wird von nachkommenden Menschen entsorgt. Der von uns angestrebte Selbstreinigungseffekt und das Gleichgewicht von Mensch und Natur funktioniert.